Gastfamilie

Gastfamilie

Deine Gastfamilie während des Schüleraustauschs

Wenn du dich nicht für eine Internatsunterkunft entschieden hast, wird während deines High School-Aufenthalts deine Gastfamilie zu deinem Zuhause auf Zeit. Ob Großfamilie, alleinerziehender Elternteil, Gastgeschwister oder nicht, Hunde, Katzen, Pferde - die Familienkonstellationen können ganz unterschiedlich sein, aber eines haben alle Gastfamilien gemeinsam: Sie werden dich herzlich in ihrer Mitte aufnehmen. 

Wie finde ich meine Gastfamilie?

Natürlich musst du nicht selbst nach einer passenden Gastfamilie suchen. Sobald du dich für eines unserer Programme angemeldet hast, legen wir bzw. unsere Partnerorganisationen los mit der Suche nach der richtigen Familie für dich. Unsere Partner vor Ort stehen in engem Kontakt mit den Austauschfamilien, von denen viele bereits mehrere Jahre hintereinander Schüler aus dem Ausland aufgenommen haben.

Aber auch du kannst etwas tun, um die Suche zu erleichtern. In den Bewerbungsunterlagen teilst du uns mit, was wir bei der Suche nach einer Gastfamilie beachten müssen und was deine Wünsche sind. Dabei geht es nicht nur um Allergien oder ob du vor Hunden Angst hast. Natürlich ist auch das wichtig, aber für die Gasteltern ist auch spannend, was für ein Typ du bist: Bist du abenteuerlustig und gerne unterwegs oder magst du es eher etwas ruhiger? Hast du vielleicht besondere Hobbies, die du auch während deines Auslandsaufenthaltes nicht vernachlässigen willst? Je mehr du in den Bewerbungsunterlagen über dich schreibst, umso besser können wir die richtige Gastfamilie für dich finden. 

Deine Gastfamilie - Mutter, Vater, Kind und Hund?

Die typische Gastfamilie gibt es nicht - unsere Gasteltern sind alleinstehend oder verheiratet, haben Kinder unterschiedlichen Alters oder nicht, manche Familien haben Hunde oder Katzen und auch Schweine, Kanarienvögel, Alligatoren und Hühner haben wir schon gesehen.

Allen ist eines gemeinsam: Sie nehmen dich herzlich als neues Familienmitglied auf. Sie möchten ihre Kultur mit dir teilen und gleichzeitig auch etwas über eine andere Lebensweise erfahren. Das Leben mit den Gasteltern kann völlig unterschiedlich ausfallen, je nach Familienkonstellation, den Persönlichkeiten der Familienmitglieder und der Programmteilnehmer, je nach Ort, Land und Kultur. Für dich wird das Leben in einer Austauschfamilie ein spannender Einblick in eine neue Welt.

Wie werden die Gasteltern ausgesucht?

Um möglichst bald eine passende Gastfamilie für dich zu finden, arbeitet ein ganzes Netz von Betreuern in all unseren Gastländern mit uns zusammen. Sie besuchen die Gasteltern zu Hause und reden mit den Familienmitgliedern über ihre Vorstellungen und unsere Erwartungen. Grundvoraussetzungen für die Auswahl unserer Gastfamilien sind

  • ein normales Sozialgefüge
  • geordnete häusliche und hygienische Verhältnisse sowie
  • ein ausreichendes Familieneinkommen, das die Aufnahme eines Gastschülers zulässt

Sobald sich eine Familie dafür entschieden hat, einen Schüler bzw. eine Schülerin bei sich aufzunehmen, füllen die Gasteltern, genau wie unsere Programmteilnehmer, ausführliche Unterlagen aus.

 

Was bekommen die Familien für die Aufnahme von Gastschülern?

Bei den Gründen, warum sich eine Familie dafür entscheidet, einem Jugendlichen aus einem fremden Land eine Zeit lang ein Zuhause zu geben, spielt Geld meist eher eine untergeordnete Rolle.

Die meisten Gastfamilien sind an der Kultur und Lebensweise ihres Gastkindes interessiert, vielleicht weil sie schon einmal in dessen Heimatland waren oder schon immer dorthin reisen wollten. Sie wollen häufig etwas über dich und deine Heimat erfahren und auf diese Weise selbst eine andere Kultur kennen lernen.

Beim Schüleraustausch nehmen Gastfamilien in den USA Austauschschüler unentgeltlich auf. Gastfamilien in anderen Zielländern erhalten traditionell eine Aufwandsentschädigung für die Aufnahme und Verpflegung des neuen Familienmitgliedes. 

Erster Kontakt mit der Gastfamilie

Sobald eine passende Familie für dich gefunden wurde, erhältst du deine Platzierungsunterlagen. Die darin enthaltenen Informationen sind unterschiedlich umfangreich. Normalerweise findest du in deinen Platzierungsunterlagen aber die Adresse und Kontaktdaten deiner Gasteltern, Beschreibung der Familienmitglieder und ein paar Fotos.

 

Kontaktaufnahme mit der Gastfamilie

Nachdem du schon einen ersten Blick auf deine zukünftige Gastfamilie werfen konntest, bist du bestimmt neugierig und willst noch mehr über sie erfahren. Um Kontakt zu deiner Gastfamilie aufzunehmen, kannst du ihnen z.B. eine E-Mail schreiben, sie anrufen oder mit ihnen skypen. 

So tretet ihr direkt in Kontakt und lernt euch ein bisschen besser kennen. Telefonate mit der Gastfamilie sind immer sehr aufregend und bestimmt bist du davor nervös, aber deine Gastfamilie wird sich freuen, von dir zu hören und erwartet auch kein Gespräch in perfektem Englisch.

Per E-Mail könnt ihr außerdem noch Fotos austauschen. Du kannst z.B. Fotos von dir bei deinen Hobbies oder mit deiner Familie schicken, deine Gastfamilie zeigt dir vielleicht Bilder von deinem neuen Zuhause oder der Umgebung.

Auf eine Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke wie Facebook solltest du aber lieber verzichten. Wenn du dort mit einem Mitglied deiner Gastfamilie befreundet bist und auf Fotos zu sehen bist, die sie eigentlich nicht sehen sollte und die eine schlechte Seite von dir zeigen, kann das euer Verhältnis schon vor dem persönlichen Kennenlernen belasten.

Dadurch, dass du deine Gastfamilie schon vor der Abreise kennen gelernt hast, fühlst du dich bei deiner Ankunft nicht so fremd. Du kannst deiner Gastfamilie bereits viele Fragen stellen, die dir bestimmt schon unter den Nägeln brennen. Vielleicht entdeckt ihr sogar ein paar Gemeinsamkeiten, auf die ihr bei eurem Zusammentreffen aufbauen könnt.

Was mache ich, wenn ich mit der Gastfamilie nicht klarkomme?

In den ersten Wochen und Monaten triffst du in deinem neuen Umfeld manchmal auf Gewohnheiten, die dir bis dahin unbekannt waren und die dir vielleicht Probleme bereiten. Immerhin tauchst du - je nach Land - in eine vollkommen andere Welt ein. Kein Wunder also, dass am Anfang nicht alles so einfach ist. Wichtig ist jedoch, dass du nicht vorschnell urteilst und dich gegenüber einer neuen Lebensweise nicht verschließt. Manchmal sind einige Wochen Eingewöhnung nötig, bevor man sich rundum wohl fühlt, und vielleicht vermisst du auch deine Familie und deine Freunde zuhause.

Das Wichtigste in solchen Situationen ist, dass du und deine Gastfamilie miteinander redet und versucht - eventuell auch zusammen mit deinem Local Coordinator -  gemeinsam Lösungen zu finden.

In begründeten Fällen, wenn es keine Einigung mehr gibt, mit der alle leben können, ziehen wir einen Wechsel der Gastfamilie in Betracht. Das sollte aber immer der letzte Weg sein, den wir gehen. Sollte es zum Gastfamilienwechsel kommen, sind wir selbstverständlich bemüht, neue Gasteltern in der Nähe deines Aufenthaltsortes zu finden.

Erfahrungen ehemaliger Austauschschüler

"Meine Gastfamilie war, genau wie ich es mir gewünscht habe, sehr groß. Ich hatte drei Schwestern im Alter von 18, 17 und vier Jahren und einen Bruder, der 13 Jahre alt war. Ich wurde von Anfang an herzlich aufgenommen und gemeinsame Unternehmungen haben sehr viel Spaß gemacht."

- Marie, High School Costa Rica

"Bevor ich meine Gastfamilie getroffen habe, hatte ich Angst nicht richtig rein zu passen oder dass ich mich einfach nicht mit ihnen verstehen werde. Aber als ich dann angekommen bin, hat sich alles anders herausgestellt und ich hätte gar keine Zweifel haben müssen. Klar ist es am Anfang etwas komisch, bei einer ganz neuen Familie zu sein aber ich habe mich dann doch sehr schnell eingelebt. 
Meine Gastfamilie waren meine Gastmama Kima die ich auch Mom genannt habe, mein Gastvater Ed, und die drei Söhne Aaron, Noah und Isaiah. Im Laufe der Zeit habe ich mich immer wohler bei meiner Familie gefühlt und letztendlich hat es sich so angefühlt als ob ich schon mein ganzes Leben bei ihnen wohnen würde und mit ihnen aufgewachsen wäre. Ich habe mich auch super mit meinen drei Brüdern verstanden. Gerade der jüngste, der auch in meinem Alter ist, war praktisch ständig bei mir und wurde mein bester Freund, dem ich alles anvertrauen konnte."

- Anna-Lena, High School USA