2 Wochen Neuseeland. Im ersten Teil meines Berichts habe ich Euch von Wellington, meiner ersten Begegnung mit einem kleinen Kiwi und Weihnachten im Sommer erzählt. Hier geht die Reise nun weiter 🙂
Lektion Campen: Viel Aussicht für wenig Geld
Von Turangi aus machte ich mich auf in Richtung Tauranga – natürlich mit Zwischenstopp in Matamata, wo ich Hobbingen besuchte, aber auch davon erzähle ich euch ein andermal 😉
In Tauranga traf ich meinen Kumpel und seine Freundin. Mika und Corinna waren schon über einen Monat lang in Neuseeland unterwegs und hatten neben vielen Erfahrungen noch etwas sehr Wertvolles bei sich: Eine Karte mit allen DOC Campingplätzen. Die kosten meist nicht mehr als 6 oder 10 Dollar pro Person und Nacht. Man schmeißt das Geld einfach in eine kleine „Honesty“-Box und bekommt befestigte Toiletten, manchmal kalte oder im Glücksfall sogar heiße Duschen, in jedem Fall aber einen super gelegenen Campingplatz zur Verfügung gestellt. In Rotorua übernachteten wir am Lake Okareka mit einem großartigen Ausblick aufs Wasser. Ab da habe ich nie wieder andere Campingplätze angesteuert als die DOC Campingplätze.
“Da stinkt’s nach faulen Eiern”
Rotorua. Was soll ich sagen. Auf der „Das musst du dir unbedingt ansehen“-Liste, die meine Kollegin Lisa für mich gemacht hatte, stand neben Rotorua: „Da stinkt es nach Eiern“. Ich hab gelacht. In der Stadt selbst aber musste ich einsehen: Es stinkt nach Eiern. Aber so richtig. Schuld sind die vielen Schwefelquellen, die überall munter vor sich hinblubbern. Ziemlich unwirklich das Ganze, aber auch ziemlich cool. Wir unternahmen einen Spaziergang durch einen der Stadtparks, in denen es überall qualmt und mehrere kleine und große Quellen aus grauem Schlamm oder tiefe Löcher mit glasklarem Wasser stinkenden, dichten Dampf abgeben. An vielen kleinen Fußbädern mit warmem Quellwasser finden sich Menschen zusammen, plaudern und lassen den Tag ausklingen. Den Tag, den wir dort ausklingen ließen, hatte neben dem Spaziergang durch den Park auch ein Besuch beim „The Luge“ bereitgehalten. Hier schießt man in kleinen Karts eine asphaltierte Strecke den Berg hinunter. Ein Riesenspaß, sag ich Euch! Fast wie Mario Kart. Wir waren fast ein bisschen enttäuscht, dass wir unsere Bananenschalen vergessen hatten. Wenn ihr „The Luge“ auch besuchen wollt, muss ich Euch warnen: Nehmt Euch vor der ersten Kurve auf der Advanced-Strecke in Acht!
Obwohl es uns in Rotorua wirklich gut gefallen hat, stand uns der Sinn nach ein wenig frischer Luft. Also: Ab ans Meer! In Matata gibt es einen wunderschönen DOC Campingplatz direkt am Meer – sogar mit heißen Duschen. Wir legten einen wunderbaren Beach Day ein. Im Meer schwimmen und sich einen Sonnenbrand einfangen ist im Dezember eben umso schöner! Doch leider war es auch an der Zeit, sich wieder zu trennen. Während meine nächste Station Coromandel war, wollten Mika und Corinna weiter nach Osten. Also mussten wir uns und auch unsere Autos Willie und Kiki sich voneinander verabschieden.
Zu den letzten Stationen gehörte ein Besuch der Cathedral Cove in Coromandel. Die verträumte Bucht mit der meterhohen Cove, dem feinen Sand und den abseits vom Strand im Wasser stehenden Felsbrocken ist einer dieser Orte, wie man sie sich schöner nicht hätte vorstellen können. Ich hatte großes Glück und das Wetter war fantastisch. Außerdem war ich so früh da, dass erst als ich mich wieder auf den Rückweg machte, viele weitere Touristengrüppchen ihren Weg hinab zum Strand fanden oder mit Kajaks dort über den Wasserweg landeten.
Auf Wiedersehen, Neuseeland!
1.625 Kilometer zeigte mein Tacho, als ich „Willie“ schweren Herzens in Auckland wieder an die Autovermietung übergab. Und es waren fantastische 1.625 Kilometer. Was ich Euch hier erzähle, ist wirklich nur ein Ausschnitt all der fabelhaften Dinge, die mir auf meiner Reise passiert sind. Was ich mit nach Hause genommen habe, sind unvergessliche Eindrücke eines wirklich faszinierenden Landes, dessen Landschaften, Klänge und Menschen, die defintiv einen Platz in meinem Herzen erobert haben. Besonders von der herzlichen, entspannten Art der Kiwis hoffe ich mir in Zukunft eine Scheibe abschneiden zu können.
Dass ich in diesen zwei Wochen längst nicht alles von Neuseeland, geschweige denn irgendwas von der Südinsel sehen konnte, fand ich zunächst sehr bedauerlich. Mittlerweile finde ich es sogar ganz hervorragend. Denn es heißt: Ich muss noch einmal wiederkommen, um wirklich alle Ecken des Landes zu erkunden!