Kategorien
Asien

Entdeckungstouren rund um Da Nang in Zentral-Vietnam

In meinem letzten Beitrag habe ich von der Freiwilligenarbeit in den Projekten berichtet, dieses Mal möchte ich von unserer Freizeitgestaltung erzählen. Die Arbeitstage sind grundsätzlich Montag bis Freitag, wobei man freitags immer und manchmal auch donnerstags nachmittags frei bekommt, um gemeinsame Aktivitäten mit den anderen Volontären zu unternehmen. Die täglichen Arbeitszeiten sind auch recht angenehm, mit zwei bis drei Stunden jeweils vor und nach dem Mittagessen überarbeitet man sich bestimmt nicht.

Mittags an den Strand

Da die Sonne jedoch bereits zwischen 18 und 19 Uhr untergeht, hat man nach der Arbeit leider keine Zeit mehr, an den Strand zu gehen oder andere Tagesaktivitäten zu unternehmen. Allerdings beträgt die Mittagspause von 11 bis 14 Uhr drei volle Stunden, die wir oft für einen kurzen Strandausflug nutzen.

Hab ich das Surfen schon wieder verlernt?!
Hab ich das Surfen schon wieder verlernt?!
Leerer Strand in Da Nang
Leerer Strand in Da Nang

Nur vor der starken Mittagssonne muss man sich dann mit einer Sonnencreme mit hohem Sonnenschutzfaktor einschmieren, da man sonst sofort nach einer halben Stunde wie bei Touris üblich knallrot wird.

Die sonnenscheuen Vietnamesen

Interessant ist, dass die meisten Vietnamesen immer langärmlige Kleidung, einen riesigen Hut über eine Pulli-Kapuze, oftmals Socken in den Flip Flops und manchmal sogar Handschuhe tragen, wenn sie sich in der Sonne befinden, um so eine helle Haut zu bewahren, was als Schönheitsideal in Vietnam gilt. Paradox, dass wir Europäer genau das Gegenteil anstreben und uns bräunen, so oft es nur geht 😉 . Dementsprechend ist der kilometerlange, strahlend weiße und feinsandige Strand in Da Nang, den wir für manche unserer Mittagspausen auserkoren haben, stets so gut wie leer. Ein paar andere Touristen tummeln sich in der Nähe der Hotels herum, von Vietnamesen fehlt dagegen jede Spur (natürlich abgesehen von den Sonnenschirmvermietern und Rettungsschwimmern).

Abends spielen wir entweder im Volontärshaus Kartenspiele, gehen ab und zu mal ins sehr gut besuchte Kino oder trinken ein Feierabend-Bier in einem der vielen lokalen Restaurants um die Ecke. Weggehen kann man auch in Da Nang in einigen Bars am Flussufer, allerdings ist bei den meisten Partys oft schon sehr früh Schluss.

Im lokalen Restaurant um die Ecke
Im lokalen Restaurant um die Ecke
Feierabend-Bier mit Viet und den Volontären
Feierabend-Bier mit Viet und den Volontären

Ausflug nach Hoi An

Die Wochenenden, die für uns ja bereits am Freitag Mittag beginnen, nutzen wir meistens dazu, uns die Gegend um Da Nang anzusehen, zum Beispiel durch kleine Wochenendtrips in nahegelegene Touristenziele wie Hoi An.

Ich war mit Nicole, Manuela, Valerie und Moritz dort für ein Wochenende und haben das Vollmond-Lichter-Festival genossen, bei dem man kleine Laternen aus Papier und einem Teelicht auf die Flussoberfläche herunterlässt und so ein Lichtermeer entsteht. Die Lampions und Lichter der Stadt erschaffen eine absolut einmalige Atmosphäre, die ich so noch nirgends auf der Welt erlebt habe. Auch die historischen Gebäude, die die kleinen beleuchteten Gassen säumen, tragen der guten Stimmung bei.

Mission Curiosity – Aufgabe 16 – Kultur in Vietnam

Rundgang durch die Ruinen von My Son

Tagsüber haben wir einen Ausflug nach My Son unternommen, einer alten Ruine etwa 50 Kilometer südwestlich von Hoi An. Leider sind die meisten Gebäude im Vietnamkrieg zerstört worden. Dennoch sind einige Bauten der Tempelstadt der Cham-Kultur erhalten geblieben, die seit 1999 zum UNESCO-Kulturerbe der Menschheit gehört.

Tempel-Ruinen von My Son
Tempel-Ruinen von My Son
Ruinenstadt My Son nahe Hoi An
Ruinenstadt My Son nahe Hoi An

Leider hatten wir einen etwas nervigen Gruppenführer, der alle Sätze in höchster Tonlage mindestens dreimal wiederholte, sodass der eigentliche Informationsgehalt der Führung eher weniger ausführlich war.

Besuch des Cham-Museums in Da Nang

Skulpturen im Cham-Museum, Da Nang
Skulpturen im Cham-Museum, Da Nang

In Da Nang gibt es auch ein Skulpturen-Museum der von Indien beeinflussten Kultur der Cham, das wir uns an einem freien Nachmittag angesehen haben. Die Statuen von Löwen, Elefanten, Affen und hinduistischen Göttern wie Shiva sind teilweise sehr skurril und lustig anzsehen. Nach einer halben Stunde hat man dann aber auch genug gesehen und kann sich getrost wieder weniger kulturellen Dingen zuwenden (wie zum Beispiel in unserem Fall einen Kaffee trinken).

Mission Curiosity – Aufgabe 17 – Natur in Zentral-Vietnam

Aussicht von höchsten Gipfel der Marble Mountains
Aussicht von höchsten Gipfel der Marble Mountains

Marble Mountains

An einem weiteren Nachmittag haben wir uns die beiden Mopeds geschnappt, die uns im Volontärshaus zur Verfügung stehen, und sind zu den Marble Mountains am Stadtrand von Da Nang gefahren. Die fünf kleinen Kalkstein-Hügel, die sich über die Stadt erheben, sind nach den fünf vietnamesischen Elementen Metall, Holz, Wasser, Erde und Feuer benannt und tauchen plötzlich in einer sonst sehr flachen und mit vielen Gebäuden bebauten Landschaft auf.

Buntes Foto-Shooting mit Aussicht
Buntes Foto-Shooting mit Aussicht

Durch das Gestein der kleinen Berge entstanden einige Höhlen und Hohlräume in den Marble Mountains, die als Altarräume für den Buddhismus und den Hinduismus dienen. Über einen kleinen Tunnel, durch den man kompliziert klettern muss (nichts für Klaustrophobiker), gelangt man auf einen der kleineren Hügel.Durch einen weiteren Wanderweg mit etlichen Treppenstufen erreicht man den Gipfel des höchsten Bergs, von dem man eine gigantische Aussicht über Da Nang, die nahen Bergketten und das Meer hat, wenn nicht gerade die Luft von Smog getränkt ist wie so oft über der verkehrsreichen Stadt. Nach einem sehr schweißtreibenden Aufstieg machten wir dort oben einige lustige Fotos, die durch die zufällige Farbauswahl unserer Kleidung sehr bunt geworden sind 😉 .

Von Stephan Braun

Stephan aus München war unser Entdecker 2014/2015. Seine Weltreise führte ihn nach Südafrika, Australien, Neuseeland und Vietnam. In seinem eigentlichen Leben ist er Grafikdesigner und liebt es in seiner Freizeit seinen Hobbys nachzugehen: Freunde treffen, ins Kino gehen, kochen, wandern, Rad fahren, fotografieren und natürlich reisen. Er hatte fast acht Monate Zeit, um für uns die letzten Geheimnisse der Welt zu lüften.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert