Nach einer von den geplanten zwei Wochen im Mango Bay Resort an der Coral Coast, hieß es aufeinmal montagabends, dass wir am nächsten Morgen abreisen müssen. Wieder mal poppten um meinen Kopf herum jede Menge Fragezeichen auf. Warum schon wieder eine Planänderung, wieso denn schon so früh aus diesem schönen Fleckchen abreisen, wo ich mich so pudelwohl fühle und neue Freunde gefunden hab?

Man muss ja sagen, so unverhofft und verfrüht der zweite Dorfbesuch im Solevu-Village anstand: Diesmal schien er definitiv besser durchdacht worden zu sein.
Ich hatte tatsächlich eine Tabelle für die drei Tage an der Schule mit Aktivitäten und allem drum und dran. Sogar der Transport lief reibungslos 🙂 …. warum nicht so beim ersten Mal?

Master Filipo, der gutmütige und optimistische Lehrer der Schule, sagte mir ich solle doch am ersten Tag was über das „Environment“ erzählen…. bitte jaaaa…???? das ist ein großes Thema, besonders für mich als Biologin. Wo fängt man da an und wo hört man auf, sodass es nicht zu kompliziert wird. Deshalb verbrachte ich also den Nachmittag damit einen Unterrichtsentwurf zu entwickeln und die Schulbücher meiner Klasse zu durchstöbern. Hierbei ist mir aufgefallen, dass eigentlich alle Grundlagen vorhanden sind, um Kindern hier im jungen Alter Umweltbewusstsein „einzuflößen“ – von Überfischung, Müllentsorgung, Marine Biologie, Mangroven, Recycling ist vieles in den Lehrbüchern zu finden. Die Kinder hatten sogar auch schon ein Büchlein über eine Schildkröte namens Taku gelesen, die versehentlich ein Plastikbeutel gefuttert hat, weil sie dachte es sei eine Qualle und daran wäre sie fast erstickt. Als ich am zweiten Tag über Recycling sprach, tönte ohne Vorwarnung aus allen Mündern: Reuse,reduce, recycle!“

Am Nachmittag wurde durfte ich (Miss Moni) dann was von ihnen lernen: Traditioneller Gesang und Tanz. Ich war total beeinruckt, denn tatsächlich wird hier tagein, tagaus gesungen und jedes einzelnes Kind hat ein engelgleiches Stimmchen und Rhythmusgefühl im Blut.

Für Samstag hatte ich mir eigenständig einen „kleinen“ Hike zum höchsten Hügel der Insel organsiert. Dieser dauerte dann auch viel länger als angedacht, denn einen Weg gibt es dort nicht, stattdessen kämpft man sich durch 2m hohes Gras, durch Gestrüpp und über Geröll. Doch das fand ich dann noch besser als erwartet und so authentisch. Mit verschrammten Beinen und blauen Flecken und überglücklich kehrten wir (Oni, Kaki und ich) vier Stunden später ins Dorf zurück. Oni, meine lustige Programmleitung, war fix und fertig und sah auch leicht zerrupft aus, was daran gelegen haben könnte, dass sie den Abstieg größtenteils auf dem Popo absolvierte 😀

So verbrachten Oni und ich den Sonntag vornehmlich damit Tee zu trinken, sie massierte mich sogar 2x um mich ja wieder tauchfit zu kriegen :*
Fingers crossed, denn tatsächlich wurde ein Reef Check Training für mich organisiert, welches ich um nichts in der Welt verpassen will!
NEIN, NEIN, NEIN!!! 😉
PS: Auf Fidschi kann man Babies erstehen wie ein Schampoo im Supermarkt. Eine Frau im Dorf, die leider nur eine Tochter hat, hat bei Verwandten mit einem frischgeborenen Baby-Boy und weiteren anderen Söhnen nachgefragt, ob sie das Baby denn nicht haben könnte. Ohne zu Zögern erhielt sie den Kleinen, FÜR IMMER ?!?!?! 😀 Andere Länder, andere Sitten 😀
