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Sarahs Work & Travel-Abenteuer in Australien und Neuseeland (Part 1)

Ich bin Sarah und habe 2018/2019 nach meinem Abi für 9 Monate Work & Travel in Australien und Neuseeland gemacht. Hier erfährst du, was ich vor Ort so alles erlebt habe, wo ich gearbeitet habe und wohin ich gereist bin.


Das Abenteuer beginnt

Los ging es im August 2018 am Flughafen in Frankfurt. Mein allererster Flug – und der dauerte mit Zwischenstopp in Hong Kong gleichmal 24 Stunden. Dafür erwartete mich beim nächtlichen Landeanflug auf Sydney eine wunderschöne Aussicht über die Lichter der Stadt. Ich war endlich angekommen in Down Under! Meine erste Woche in Sydney ging ziemlich schnell um, denn es gab einiges zu tun. Neben organisatorischen Angelegenheiten wie das Eröffnen meines australischen Bankkontos lernte ich während des Info-Workshops jede Menge über das (Arbeits)Leben in Australien und fing auch schon an, einige Reisepläne zu schmieden. Im Hostel lernte ich viele neue Leute kennen. Darunter waren einige Deutsche, aber auch Briten, Amerikaner und Spanier. Zusammen unternahmen wir Sightseeingtouren zum Opernhaus, zur Harbour Bridge, zum Darling Harbour und natürlich zum berühmten Bondi Beach.

Sydney

Arbeiten in Australien

Da ich bereits vor meiner Reise den Plan hatte, in Australien erstmal ein bisschen zu arbeiten, war ich nebenbei auch fleißig auf Jobsuche. Über Indeed.com wurde ich schließlich fündig und bekam eine Stelle als Rezeptionistin in Dromana, einer kleinen Küstenstadt bei Melbourne. Mein neuer Arbeitsplatz war ein Feriendorf mit vielen kleinen Bungalows. Ich war dafür verantwortlich, Buchungen anzunehmen, Gäste ein- und auszuchecken und deren Fragen per Mail oder Telefon zu beantworten. Das beste dabei: Ich konnte selbst in einem der Bungalows wohnen und mir so die Kosten für ein Hostel sparen. Dafür hatte ich zwei französische Mitbewohner, die ebenfalls im Feriendorf arbeiteten und auch Work & Travel machten. Zusammen hatten wir jede Menge Spaß und den ein oder anderen Grillabend. Außerdem wohnte ich nur 10 Minuten vom Strand entfernt, sodass ich meine freien Tage oft mit ausgiebigen Strandspaziergängen verbrachte. Zum Baden war es leider zumindest am Anfang etwas zu kalt, aber Ende Oktober kam der Sommer dann auch nach Australien.

Dromana

Endlich Reisen

Nach über 3 Monaten in Dromana hatte ich genug Geld angespart, um mit dem Travel-Teil meines Work & Travel-Aufenthaltes zu beginnen. Mein erstes Reiseziel: Melbourne. Obwohl mir Melbourne nicht ganz so gut gefiel wie Sydney, ist es trotzdem eine sehr schöne Stadt. Vor allem der St. Kilda Beach, der nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt liegt, hatte es mir angetan. Bei einer Ausflugstour ging es entlang der Great Ocean Road bis zu den „Twelve Apostels“, einer Steinformation vor der Küste.

Anschließend flog ich von Melbourne aus nach Tasmanien, der kleinen Insel vor der Südküste Australiens. In der tasmanischen Hauptstadt Hobart wohnte ich in einem wunderschönen kleinen Hostel. Zufällig war ich im einzigen Zimmer mit Balkon untergebracht – ein echter Glücksgriff. Von dort aus hatte man einen guten Blick auf den Hafen und das Meer. Tasmanien hat keine großen Städte, aber dafür eine umso schönere Natur, die ich bei zahlreichen Ausflügen bewundern konnte. Nicht fehlen durfte natürlich auch ein Besuch im Wildpark, um einen echten Tasmanischen Teufel zu sehen. Die kleinen Raubtiere, die mittlerweile leider vom Aussterben bedroht sind, gibt es nur auf Tasmanien. Von Hobart aus ging es dann zurück nach Sydney, denn dort stand mir eine ganz besondere Woche bevor.

Melbourne

Surfen, Weihnachten und Silvester in Sydney

Einmal auf einem Surfboard stehen – das stand definitiv auf meiner Bucket List für meinen Work & Travel-Aufenthalt. Kurz vor Weihnachten ging es für eine Woche ins Surfcamp ca. eine Stunde südlich von Sydney. Wie sich schnell herausstellte, ist Surfen gar nicht so einfach, aber es macht jede Menge Spaß. Man konnte bei mir und auch den anderen Teilnehmern jeden Tag Fortschritte sehen. Am letzten Tag waren wir alle traurig, wie schnell die Zeit vergangen war. Neben vielen anderen Leuten lernte ich auch zwei Mädchen aus Bayern kennen. Sie planten, genau wie ich, Weihnachten und Silvester in Sydney zu verbringen. Spontan verabredeten wir uns für Silvester, um gemeinsam das Feuerwerk anzuschauen.

Weihnachten in Australien war auf jeden Fall ein ganz besonderes Erlebnis. Wann verbringt man den 1. Weihnachtsfeiertag schonmal bei 30 Grad am Strand? Bei uns Deutschen kam da nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf, aber es war definitiv mein außergewöhnlichstes Weihnachtsfest im Leben. Das Silvesterfeuerwerk an der Harbour Bridge in Sydney ist ziemlich berühmt. So berühmt, dass man schon ganz früh am Morgen des 31.12. da sein muss, wenn man es aus nächster Nähe bestaunen will. Weil wir es so früh dann doch nicht schafften, suchten wir uns einen Platz in einem etwas entfernten Park. Von dort aus hatte man aber trotzdem noch einen guten Blick auf die Harbour Bridge und die Oper, und wir machten es uns mit Picknickdecke und Snacks gemütlich. Dann hieß es endlich: „Welcome 2019!“ Und was soll ich sagen – selbst aus einiger Entfernung war das Feuerwerk ziemlich beeindruckend.

Sonnenuntergang am Strand

Immer an der Ostküste entlang

Schon wenige Tage später ging die Reise weiter: Dieses Mal von Sydney aus an der Ostküste entlang bis nach Cairns (so war zumindest der Plan).

Meine ersten beiden Stopps waren die beiden Kleinstädte Port Macquarie und Coffs Harbour. Dort konnte ich meine neu erworbenen Surfkenntnisse gleich anwenden, denn im Hostel meldete ich mich zum „Sunrise Surfing“ an. Für die wunderschöne Kulisse mit einer aufgehenden Sonne im Hintergrund hat sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall gelohnt.

Meine nächste Station war das Städtchen Byron Bay: Klein, aber definitiv nicht verschlafen. Denn in Byron Bay findet man die verschiedensten Leute, von Backpackern über Surfer und Künstler bis hin zu Familien. Sie alle genießen die offene Art und das einzigartige alternative Lebensgefühl, die der Stadt ihren Charme verleihen. Noch intensiver konnte ich das bei einem Ausflug in das nahegelegene „Hippie-Dorf“ Nimbin erleben. Selbst mein Hostel in Byron Bay war etwas Besonderes: Jeder Gast hatte sein eigenes kleines Zelt mit Luftmatratze. Dazu gab es eine Freiluftküche und viele Hängematten, in denen man den Tag entspannt ausklingen lassen konnte.

Byron Bay Leuchtturm

Gold Coast, Brisbane und Fraser Island

Nach dem entspannten Byron Bay ging es weiter nach Gold Coast – ein ziemliches Kontrastprogramm. Denn in Gold Coast, dass auch unter dem Namen „Surfer’s Paradise“ bekannt ist, fühlt man sich schon beinahe wie in Miami. Es gibt einen langen Sandstrand und direkt dahinter Wolkenkratzer an Wolkenkratzer. Im Stadtzentrum findet man jede Menge Läden, Büros und Restaurants. Außerhalb der Stadt gibt es mehrere Freizeitparks und an den Stränden kann man den Surfern zusehen.

Nur eine Stunde weiter nördlich von Gold Coast liegt Brisbane, die drittgrößte Stadt Australiens und mein nächster Stopp. Dort verbrachte ich etwas mehr Zeit, um die Stadt zu erkunden und meine Weiterreise zu planen. Mit das schönste an Brisbane sind wohl die „South Bank Parklands“, eine Parkanlage direkt am Brisbane River. Hier gibt es sogar einen künstlich angelegten Strand mitten in der Stadt. Einen besonders guten Blick auf Brisbane hat man vom Mount Coot-tha aus, der etwas außerhalb der Stadt liegt – meiner Meinung nach auf jeden Fall einen Besuch wert.

Von Brisbane aus setzte ich meine Reise nach Norden fort und kam in meinem nächsten Stopp, Noosa Heads, an. Von Noosa aus ging es los zu einem weitern Highlight meiner Australien-Reise: Fraser Island. Das ist eine Insel, die hauptsächlich aus Regenwald und kilometerlangen Sandstränden besteht. Mit dem Jeep fuhren wir an den Stränden entlang und über holprige “Straßen“ ins Innere der Insel, z.B. an den Lake McKenzie. Dort gibt es einen wunderschönen weißen Sandstrand und kristallklares Wasser. Beim Baden im „Rocky Creek“ bekamen wir sogar einen Dingo zu sehen, von denen es einige auf der Insel gibt.

Fraser Island Tour

Planänderung und Arbeiten in Brisbane

Nachdem ich von Fraser Island wieder zurück auf dem Festland war, ging es weiter nach Airlie Beach, wo eine Bootstour auf die Whitsunday Islands anstand. Allerdings machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn die Bootstour wurde wegen starken Regenfällen abgesagt. In Townsville, nördlich von Airlie Beach, das eigentlich mein nächstes Reiseziel war, gab es Überschwemmungen, sodass ich erstmal festsaß. Da sich die Situation so schnell nicht ändern sollte, änderte ich kurzerhand meine Pläne. Ich flog zurück nach Brisbane, um dort noch etwas zu arbeiten und die Zeit zu überbrücken, bis ich weiterreisen konnte. Zum Glück fand ich auch innerhalb weniger Tage einen Job bei einer netten Familie. Gegen Kost und Logie putzte ich vormittags das Haus. Nachmittags konnte ich für das Restaurant der Familie Flyer austragen, um so auch noch ein bisschen Geld zu verdienen. Gleichzeitig war meine Zeit dort ein guter Einblick in das Alltagsleben einer Familie in Australien, den ich so bisher noch nicht hatte. Neben meiner Arbeit spielte ich viel mit den zwei Kindern oder ging mit ihnen auf den nahegelegenen Spielplatz. Nach knapp zwei Monaten verabschiedete ich mich schließlich wieder von meiner temporären Gastfamilie und flog nach Airlie Beach, um meine Reise entlang der Ostküste fortzusetzen.

Brisbane

Mit dem Segelboot auf die Whitsundays

Von Airlie Beach aus ging es direkt aufs Segelboot, auf dem ich und die anderen Teilnehmer der Tour auch die Nacht verbringen würden. Unser Ziel, die Whitsunday Islands, sind eine Inselgruppe, die den südlichen Beginn des Great Barrier Reefs markiert und zudem einige wunderschöne weiße Sandstrände besitzt. Am bekanntesten davon, dem Whitehaven Beach, der ein sehr beliebtes Fotomotiv ist, legten wir einen längeren Stopp ein und gingen an Land. Obwohl das Wetter leider ziemlich bewölkt war, kam ich mir vor, als wäre ich auf einer Paradiesinsel gelandet, als ich über den unglaublich feinen, weißen Sand lief und das türkisblaue, kristallklare Wasser anschaute. Die Nacht auf unserem Segelboot verlief besser als zu Anfang gedacht, denn wir wurden von den ruhigen Wellen beinahe in den Schlaf geschaukelt. Am nächsten Morgen traten wir die Rückfahrt an, aber nicht ohne vorher noch einige Stopps zum Schnorcheln einzulegen – immerhin waren wir ja am Great Barrier Reef. Leider kann man mittlerweile vielerorts am größten Korallenriff der Erde die Folgen des Klimawandels sehen, denn es verliert jedes Jahr mehr seiner bunten Korallen. Trotzdem war es ein unglaubliches Erlebnis, so viele verschiedene Fische und Meereslebewesen direkt vor der eigenen Nase vorbeischwimmen zu sehen. Sogar einige Clownfische oder „Nemos“ waren darunter.

Whitsunday Islands

Regenwald-Tour und Schnorcheln am Great Barrier Reef

Mein letzter Stopp an der Ostküste war Cairns, wo ich noch einige Ausflüge geplant hatte. Zuerst ging es zu einem weiteren Schnorchel-Trip ans Great Barrier Reef, der mich mindestens genauso beeindruckte wie der erste. Dann machte ich einen Ausflug in den Regenwald Richtung Cape Tribulation nördlich von Cairns. Unser Guide hatte uns viel Interessantes zu berichten, während wir an Mango-, Bananen- und sogar Drachenfrucht-Plantagen vorbeifuhren. Und man merkte, dass wir in den Subtropen angekommen waren, denn das Klima wurde zunehmend heißer und vor allem schwüler. Im Meer zu baden mag da wie eine willkommene Abwechslung wirken, aber das sollte man lieber bleiben lassen, denn dort tummeln sich auch jede Menge giftiger Quallen. Auch die Flüsse und Seen sind nicht ungefährlich – dort leben viele Alligatoren, die wir bei einem River Cruise auf unserer Tour auch zu sehen bekamen.

Meinen letzten Tag in Cairns verbrachte ich im „Tjapukai Aboriginal Cultural Park“, wo ich eine Seite von Australien zu sehen bekam, die ich bisher eher weniger mitbekommen hatte – die Kultur, Traditionen und das Leben der Aborigines. Vor allem ihre jahrhundertealten Legenden und Geschichten fand ich sehr spannend und war froh, auch diesen Ausflug mit eingeplant zu haben.

Cape Tribulation

Und so schnell waren tatsächlich schon 8 Monate in Australien vergangen – was aber nicht hieß, dass meine Reise schon zuende war. Denn für mich und eine Freundin aus Deutschland, die ich in den ersten Tagen in Australien kennengelernt hatte, ging es nun weiter ins nächste Abenteuer nach Neuseeland – von dem ihr in Part 2 lesen könnt.

Wenn dich schon jetzt das Fernweh gepackt hat, schau doch mal auf unserer Website vorbei, wo du mehr Infos zu Work & Travel und anderen Programmen findest. 

Von Redaktion

Für das Team von TravelWorks heißt Reisen mehr als nur Tourist sein: Nicht auf der Oberfläche schwimmen, sondern ins Geschehen eintauchen. Wir sind selber mehrere Jahre im Ausland gereist und geben unsere Erfahrungen gerne aus erster Hand weiter. Daher versorgen wir euch hier mit spannenden Artikeln sowie hilfreichen Informationen zur Vor- und Nachbereitung eures Auslandsaufenthaltes und verhelfen euch so zu einem unvergesslichen Abenteuer.

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