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Ozeanien

Action-Abenteuer an Land, zu Wasser und in der Luft

Als leicht verfrühtes Geburtstagsgeschenk habe ich mir einen Triple-Action-Spaß gegönnt. Beziehungsweise wurde er von TravelWorks gesponsert, die meine Entdeckungsreise, die Mission Curiosity, und meine zu bewältigenden Aufgaben etwas finanziell unterstützen.

Mission Curiosity – Aufgabe 14 – Action auf der Südinsel

Eine Outdoor-Firma bietet in der kleinen Stadt Hanmer Springs in Nord-Canterbury inmitten einer wunderschönen, bergigen Landschaft etliche Extremsportarten an, wie beispielsweise Rafting, Paintball, Bungy-Jumping, Jet-Boating und Quad-Biking. Ich habe mich kurzentschlossen für die drei letzten entschieden, da ich die noch nie gemacht hab, und es sie im Triple billiger gab.

Frühe Fahrt nach Hanmer Springs

Roadtrip von Methven nach Hanmer Springs
Roadtrip von Methven nach Hanmer Springs

Am Abend zuvor war eine Firmen-Veranstaltung in dem Restaurant, in dem ich arbeite, weswegen ich um zwei Uhr nachts erst sehr spät ins Bett gekommen bin. Vier Stunden später ging dann auch schon wieder der Wecker, der den Tag voller Adrenalin einläuten sollte. Mit dem Sonnenaufgang startete ich Richtung Hanmer Springs, etwa zweieinhalb Stunden nördlich von Methven. Ich hatte erst Angst, etwas übermüdet soweit alleine mit meinem leicht krüppeligen Van zu fahren, doch alles ging glatt und ich spürte nichts von der Müdigkeit außer gelegentlichem Gähnen. Bei perfektem Wetter und neuseeländischer Musik (Steffi und ich haben auf der Straße in einem Vorort von Wellington ein paar Musikern zwei CDs abgekauft) war die Fahrt durch das schöne Canterbury allein schon ein kleines Highlight.

Offroad mit dem Quad-Bike

In Hanmer Springs angekommen ging es dann los mit Quad fahren. Neben mir hat sich nur eine weitere, ältere Dame angemeldet, weswegen ich ein bisschen Angst hatte, dass der instructor uns nur in Schneckentempo durch das Flussbett und die umliegenden Wälder führen würde. Doch die Kanadierin zeigte erstaunlich viel Geschick und hatte wie ich sehr viel Spaß am Offroad-Biken, weshalb meine Befürchtungen sich nicht bewahrheitet haben. Dennoch ließ ich mich als Letzter der kleinen Gruppe immer mal wieder etwas zurückfallen, um so mit einer höheren Geschwindigkeit aufzuholen, obwohl das natürlich eigentlich nicht erlaubt war – also pscht 😉 !

Chillen in den heißen Quellen

Die Termine für die anderen Erlebnisse waren erst am Nachmittag, weswegen ich mich entschloss, als Überbrückung die heißen Quellen zu besuchen, die der Stadt ihren Namen gaben. Wcohenende, Sonnenschein und Hochsommer bedeuteten natürlich, dass es vollkommen überfüllt und das Relaxen in den Thermalbädern teilweise etwas schwierig war; aber weit entfernt von Wasserrutschen und den Spielplätzen fand ich nach einem kurzen Bad in jedem der vielen Pools einen schattigen Platz auf einer Liege im Gras und las ein bisschen, um so einen Ausgleich zur Action des Tages zu schaffen.

Eine etwas andere Flussschifffahrt

Jet-Boot fahren ist lustiger als gedacht...
Jet-Boot fahren ist lustiger als gedacht…
Mit 70 Sachen über's Wasser – Jet Boating
Mit 70 Sachen über’s Wasser – Jet Boating

Erfrischt und erholt ging es aus dem heißen Quellwasser auf das kalte Flusswasser, denn nun stand Jet-Boot fahren auf dem Plan. Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen, da ich schon einmal im Meer auf einem Motorboot mitgefahren bin und somit dachte, es sei nur ein anderes schnelles Boot auf einem Fluss. Doch ich war überrascht: ich hatte total viel Spaß. Der Fahrer machte immer abrupte Kurven, sodass es uns beinahe von links nach rechts und zurück schleuderte, wenn man sich nicht festhielt. Durch die 360-Grad-Spins, die er alle paar Minuten fabrizierte, wurden wir ein wenig nass gespritzt, was bei der Hitze, die an dem Tag herrschte, immer wieder sehr erfrischend war.

Bungy-Sprung in die Tiefe

35 Meter hohe Bungy-Brücke in Hanmer Springs
35 Meter hohe Bungy-Brücke in Hanmer Springs

Als Highlight des Tages habe ich mir den Bungy-Jump für den Schluss aufgehoben. Einer der Gründe, warum ich mir Hanmer Springs als Sprungort ausgesucht habe, ist, weil hier die Sprungtiefe nur etwa 30 bis 35 Meter beträgt, was für einen Anfänger und Feigling wie mich wohl ein guter Start ist. Es ist trotzdem noch extrem hoch, kann ich euch sagen! Und zusätzlich wurde man hier nicht an den Füßen zusammen gebunden, sondern bekam an Gurtzeug umgelegt, an dem das Seil dann befestigt wurde. Das war für mich ein positiver Nebeneffekt, was mein Sicherheitsgefühl um Welten erhöhte.

Mein erster und sicher nicht letzter Bungy-Jump
DRAUFKLICKEN und ANSEHEN!

Dadurch hatte ich auch überhaupt keine große Angst mehr und war kaum nervös, als ich oben auf der Brücke ankam. Auch die fiesen Witze der instructors, die immer wieder winzige, wahrscheinlich vorher angebrachte Gummis vom Bungy-Seil rissen und sagten: „Einmal wird’s schon noch halten…“ oder zu meinem Gurtzeug gegenseitig kommentierten „Du hast ihm ein kaputtes gegeben!“ hatten keinen Einfluss auf meine positive Stimmung. Erst als ich mit meinen Zehen über dem Abgrund stand und die Hände in die Höhe hielt, startete mein Herz wie bekloppt zu pochen. Doch dann schrie einer der Männer „3, 2, 1, Bungy!“ und ich sprang ohne groß zu überlegen in die Tiefe, als würde ich einen Hecht-Sprung in einen Swimming-Pool machen.

Das Lächeln eines Bungy-Überlebenden!
Das Lächeln eines Bungy-Überlebenden!

Dann gab es eine Sekunde im freien Fall, als mein Sicherheitsgefühl komplett verschwunden war, wie ausgelöscht, und ich dachte wirklich ich müsste sterben. Das war eines der krassesten Gefühle, die ich jemals hatte – im ersten Moment furchtbar, ein paar Sekunden später das beste überhaupt – wenn nämlich das Seil voll gestretcht war und es wieder nach oben ging. Dann baumelte ich ein paar mal hin und her, kam etwas ungeschickt mit dem Kopf ans Seil und drehte ich mehrmals um die eigene Achse. Es hat sich alles ein bisschen unkoordiniert und ungekonnt angefühlt, aber es war niemals irgendwie unsicher. Deswegen würde ich es auch glaube ich wieder machen, vielleicht sogar mit dem Seil um die Füße und ein paar Dutzend Meter Fallhöhe mehr 😉 .

Rückfahrt nach Methven

Aufgeputscht und voller Adrenalin vom Sprung war ich auf der Rückfahrt hellwach, trotz eines anstrengenden Tages und zu wenig Schlaf. Perfekt zum Sonnenuntergang kam ich dann wieder in Methven an, machte einen kurzen Einkauf (hier in Neuseeland haben die Geschäfte auch sonntags bis abends auf) und genoss ein Bier zum Ende des Wochenendes mit Steffi im Garten des Hostels, in dem sie wohnt. Nachdem wir uns über unsere gegenseitigen, tollen Wochenenden ausgetauscht haben und es inzwischen dunkel geworden ist, ging ich zurück in mein Zimmer, duschte kurz und schlummerte bereits tief und fest, nur kurz nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Ein perfekter Tag – die freien Sonntage hier sind einfach immer am schönsten!

Von Stephan Braun

Stephan aus München war unser Entdecker 2014/2015. Seine Weltreise führte ihn nach Südafrika, Australien, Neuseeland und Vietnam. In seinem eigentlichen Leben ist er Grafikdesigner und liebt es in seiner Freizeit seinen Hobbys nachzugehen: Freunde treffen, ins Kino gehen, kochen, wandern, Rad fahren, fotografieren und natürlich reisen. Er hatte fast acht Monate Zeit, um für uns die letzten Geheimnisse der Welt zu lüften.

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