Ob berühmte Hollywood-Streifen, Fast Food-Ketten, Baseball-Spiele oder traditionelle Familienfeste wie Thanksgiving: Viele Dinge prägen unser Bild von Amerika, dem Land der Superlative, wo die Hochhäuser überdimensional in die Höhe ragen, bunte Leuchtreklame die Städte schmücken und im Vorgarten stolz der Fahnenmast gehisst wird. Wir Europäer begegnen dem überschwänglichen Patriotismus der Amerikaner oft mit Argwohn, unterstellen ihnen übertriebenen Kommerz und kritisieren sie für die gekünstelte Freundlichkeit.
Doch treten wir einmal den Gegenzug zu allen Vorurteilen an, die in unseren Köpfen schweben: Vom berühmten „American Dream“ geprägt ist und bleibt die USA ein cooles Reiseziel, was in seiner Vielfältigkeit und Weltoffenheit einzigartig ist. Wo sonst finden wir einen so ungeheuren Reichtum an atemberaubenden Naturkulissen, weltbekannten Metropolen und verschiedenen Kulturen als im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten?“ Ob Naturliebhaber, Sportfan, Shoppaholic oder kulturinteressiert: In Amerika stehen Dir alle Möglichkeiten offen, neue Erfahrungen zu sammeln, die Abenteuerlust zu befriedigen oder mit neuen Dingen Bekanntschaft zu machen, die Dich vielleicht auch überraschen werden. Da es fast unmöglich scheint, diese Vielfalt der USA in nur einem Text zu verewigen, haben wir hier einige erlebenswerte Highlights und coole USA-Reisetipps für Dich zusammengestellt.
Spektakuläre Naturlandschaften
„Amerika ist zu groß für kleine Träume“ – Ein Spruch des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, der das amerikanischen Lebensgefühl wie kaum ein anderer auf den Punkt trifft und Dir einen Eindruck von jenem Gefühl der Freiheit und grenzenlosen Möglichkeiten vermittelt, die Dich auf einer Amerika-Reise erwarten. Gerade in den Nationalparks, die seine Besucher mit tiefen Canyonschluchten, weiten Berglandschaften oder rauer Prärie faszinieren, wird Dir dieses Gefühl seit jeher durch die Medien vermittelt.
Viele denken sofort an bekannte Naturschauspiele und beliebte USA-Reisetipps wie den Grand Canyon, die ein „must see“ auf jeder Amerika- Reise darstellen und dementsprechend auch von vielen Touristen besucht werden. „Wo bleibt da noch der Sinn für die unberührte Natur?”, wirst Du Dich sicherlich fragen.Selbst aktiv werden und Hinter die Kulissen schauen!– heißt es in diesem Fall. Denn auch abseits der bekannten Touristenpfade hat das Land einiges für Abenteurer zu bieten: So kannst Du z.B. die üblich 30-minütige Panoramatour zum Grand Canyon durch eine 2-tätige Wanderung auf dem „South Kaibal Trail“ersetzen, wo Du im Tal zeltest und vollkommen in die Natur des roten Canyons eintauchen kannst. Oder wolltest Du schon immer mal eine echte Ausgrabungsstätte für Dinosaurierknochen besuchen? Dann statte dem weniger bekannten „Dinsaur National Monument“ einen Besuch ab, das der Schönheit des Grand Canyons in Nichts nachsteht.
Am Zusammenfluss des Green und Yampa River an der Grenze zu Utah und Colorado bietet das Schutzgebiet einmalige Aussichten auf tief eingeschnittene Flusstäler und unberührte Wüstenabschnitte, in denen vor hunderten Jahren Dinosaurierknochen gefunden wurden. Ein besonderes Fleckchen Erde und ein Stück unberührter Wildnis findest Du weiter südlich beim „Aravaipa Canyon“ in Arizona, ein ganz besonderer Reisetipp für die USA. Wer in diese „Wilderness Area“ kommt, den erwartet eine einmalige Wanderung durch das Flussbett des Aravaipa Creek, was inmitten der Wildnis, einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und im Schutz von 300 Meter hohen Felswänden ein unvergessliches Erlebnis verspricht.
Auch der „Great Basin Nationalpark“ im Nordosten Nevadas bietet mit seiner Berglandschaft, den Kiefernwäldern und weitaus geringerem Touristenaufkommen eine erfrischende Abwechslung zu den großen Nationalparks in Kalifornien, Arizona oder Utah. Hier kannst Du Dein Zelt inmitten der hohen Kiefern aufschlagen, ausgedehnte Wanderungen unternehmen oder die Tropfsteinhöhlen „Lehmann Caves“ mit einzigartigen Höhlenformationen besichtigen.
Nicht nur hier kannst Du campen: Mit über 14.000 Campingplätzen ist die USA nämlich das campingfreudigste Land der Welt. So hast Du z.B. bei mehrtägigen Wildniswanderungen die Möglichkeit, auf sogenannten „backcountry campsites“ zu übernachten, die gerade für Backpacker eine kostengünstige Alternative zum Hostel darstellen und sehr umweltfreundlich sind. Ob Nächte mit Grillenzirpen im Nationalpark, lange Highwayfahrten durch die endlosen Weiten oder ein Lagerfeuer mit Freunden unterm Sternenhimmel – das Zelten ermöglicht es Dir, die schöne Natur der USA auf eigene Faust zu erkunden und das Naturerlebnis abseits der Touristenmengen in vollen Zügen zu genießen.
Der amerikanische Sportgeist
Bewegungsfaul, dick und sie ernähren sich ungesund – wir brauchen Dir sicherlich nicht zu erzählen, dass die Klischees rund um den „typischen Amerikaner“ nicht gerade positiv sind. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn Du tatsächlich einmal vor Ort bist und den Sportgeist der Menschen am eigenen Leib miterlebst. Bereits in den Highschoolteams bildet sich bei den Amerikanern ein besonderes Gefühl der Zusammengehörigkeit, was bis in das Erwachsenenalter spürbar ist und den Besuch von Sportveranstaltungen zu einer einmaligen Erfahrung werden lässt. So z.B. der „Super Bowl“, welcher regelmäßig die höchsten TV-Einschaltquoten des Jahres erreicht. Auch ohne Karte kannst du am „Super Bowl Sunday“ zahlreiche Festivitäten besuchen und Dich von der ausgelassenen Stimmung der Amerikaner mitreißen lassen.
Ein ganz besonderer USA-Reisetipp ist auch der Besuch von großen Wrestlingveranstaltungen wie dem“WrestleMania”, da das Wrestling bei den amerikanischen Bürgern sehr beliebt ist und dementsprechend auch hoch gefeiert wird. An Kaliforniens traumhaften Stränden können Surfbegeisterte hingegen zwei der wichtigsten Surfevents, das „Hurley Pro“ und das „US Open of Surfing“ besuchen und amtierende Surflegenden hautnah beim Kampf um den Titel miterleben.
Aber nicht nur das Mitfiebern in tosender Menge bei großen Sportveranstaltungen ist es, was die Amerikaner am Sport fasziniert. Ob beim Joggen im Park oder Basketball-Spielen im Hinterhof, viele von ihnen sind selbst in der Großstadt ständig in Bewegung,entweder allein oder zusammen mit Gleichgesinnten. Das wirst Du auch selbst miterleben können, z.B. im „Bryant Park“ in New York. Dort werden kostenlose Yoga-und Pilateskurse für alle diejenigen angeboten, die sportlich aktiv werden oder einfach mal dem Getümmel der Großstadt entliehen und beim Sport entspannen möchten.
Erlebenswertes in den Metropolen
Dichter Hochhausdschungel, bunte Leuchtreklame und jede Menge Sehenswürdigkeiten gibt es in Amerikas Weltstädten wie New York, Los Angeles oder San Francisco zu sehen. Nicht alle sind jedoch begeistert von der „künstlichen Welt“ aus Kommerz, gigantischen Gebäuden und Touristenhighlights, die jährlich Millionen von Menschen in ihren Bann ziehen. Dabei haben die Städte einige Geheimtipps zu bieten, die Dir Deinen Besuch unvergesslich werden lassen und das städtische Leben auf die etwas andere Art nahe bringen. So z.B. die „Watson Adventures“ Schnitzeljagden durch New York, bei der Du in Teams durch knifflige Fragen den Weg zu bestimmten Straßen und Plätzen finden musst. Ob Du Dich für Natur, Kultur oder Technik interessierst – diese Touren sind für alle Geschmäcker zu haben, stellen wichtige Stadtviertel und Drehorte in den Mittelpunkt und bieten auf jeden Fall eine Menge Spaß! Oder wie wäre ein Picknick mit Freunden unter freiem Himmel, einem alten Blockbuster und sagenhafter Aussicht auf Manhattans Skyline? Einfach eine Decke unter den Arm klemmen und das Wohnzimmer ins Freie verlegen, denn von Juni bis September kann man in einigen Parks (z.B. im Brooklyn Bridge Park) zahlreiche Filme im Freiluftkino genießen.
Und wenn du noch mehr Geheimtipps von echten New Yorkern möchtest, solltest Du die „Big Apple Greeters“kontaktieren, eine Gruppe von Freiwilligen, die Dir die besten Plätze und Reisetipps in der Stadt zeigen, und das natürlich kostenlos! Aber nicht nur New York hält allerlei Spannendes für seine Besucher bereit: Wenn Du es doch einmal entspannter angehen möchtest und nach einem Stadtbummel durch San Francisco einfach nach Herzenslust in alten Kramläden und Vintage-Geschäften stöbern möchtest,dann solltest Du dem „Haigh- Ashbury“ Viertel einen Besuch abstatten. Bekanntheit erlange das Gebiet durch dieHippiebewegung, deren Flower-Power Atmosphäre noch immer durch zahlreiche alternative Häuser, Cafés und Bars zu spüren ist.
Ein echt kurioser USA-Reisetipp ist ein Shoppingausflug zum „Unclaimed Baggage Center“ in Alabama, wo Du von Koffern und Büchern bis Klamotten und Elektronik alles erwerben kannst, was Flugreisende einmal hinterlassen und niemals abgeholt haben. Mysteriöse Dinge wie ägyptische Artefakte oder eine lebendige Klapperschlange wurden dort bereits als „herrenlos“ gemeldet.
Beliebte Festivals
Wer jemals behauptet hat, die Amerikaner seien konservativ, der kann sich beim „Burning Man Festival“ in Nevada’s Black Rock Desert schnell vom Gegenteil überzeugen lassen. Statt bekannter Bands und großer Bühnen, statt Kommerz und PR geht es bei diesem Festival um Selbstgestaltung und Selbstversorgung,Kunst, Kreativität und Ausgelassenheit. Offenheit gegenüber den anderen sowie die Rücksicht auf Mensch und Natur sind die Grundsteine des Festivals, das wohl zu den skurrilsten Reisetipps der USA gehört. Schrille, bunt gekleidete Menschen und jede Menge skurrile Kunst lassen Dich dieaußergewöhnliche Party nicht vergessen. Auch das „Electric Forest Festival“ in Michigan mit kuriosen Lichterspielen, bunt beleuchtetem Wald und bester Elektromusik sowie das „Coachella“ und „Outside Lands“ in Kalifornien sind beliebte Festivals, die jährlich tausende von Partyfreudigen anziehen.
Multikulturalität und Esskultur
Oft werden Amerikaner als desinteressiert gegenüber anderen Kulturen und wenig weltoffen beschrieben. Dabei gehört die USA zu den beliebtesten Einwanderungsländern der Welt, was gerade die Großstädte wie Chicago, geprägt von Lebensvielfalt und Multikulturalität, einzigartig macht. Ob Europäer, Chinesen oder Latinos – bunt gemischt leben hier viele Kulturen friedlich nebeneinander, was sich auch in derinternationalen Küche und jeder Menge kultureller Highlights widerspiegelt. Denn keineswegs gibt es in Amerika nur fettiges Fastfood zu essen: Fährst Du z.B. nach Orleans, kommst Du schnell in den Genuss derklassisch kreolischen Küche und einer lebendigen Restaurantszene rund um den Warehouse District.Leckere Südstaatenküche mit Austern, Krabben und Schrimps kommen hingegen in Charleston auf den Tisch, die nach einem langen Tag am Strand perfekt zur salzigen Meeresbrise und einem atemberaubenden Sonnenuntergang über dem Ozean passen.
In Chicago treffen kulinarische Einflüsse aus der ganzen Welt zusammen. Ob Italienisch, Asiatisch oder Mexikanisch: Für alle diejenigen, die sich gerne deliziös überraschen lassen möchten, ist die Stadt der perfekte USA Reisetipp! Und sollte es doch etwas deftiger und ein typisch-amerikanisches Barbecue sein, dann statte dem „Lillie’s Q“ oder „Pork Shopp“ einen Besuch ab, die zu den bekanntesten Adressen der Stadt gehören.
Weiter nördlich geht es im „Safe House Restaurant“ in Milwaukee etwas ungewöhnlicher zu. Hier kannst Du neben köstlichen Speisen deine James Bond- Fähigkeiten unter Beweis stellen und Dich beim Essen geheimen Spionageaufgaben stellen. An der Westküste findest Du in Seattle den meistfotografiertesten Wochenmarkt der USA, den „Pike Place Market“ mit allerlei regionalen Produkten sowie kreativen Arts&Crafts. Oder du stattest dem „Greens“ in San Francisco einen Besuch ab, ein vegetarisches Restaurant, welches sich nicht nur bei den Vegetariern äußerster Beliebtheit erfreut.
Wie du merkst, hält die USA so einige Geheimnisse bereit, die es zu entdecken gilt und die Dir fernab aller Klischees neue, faszinierende Seiten vom Land offenbaren. Und an einem wirst du sowieso nicht vorbei kommen: Der außergewöhnlichen Herzlichkeit der Amerikaner. Ob kleine Smalltalks im Restaurant oder in der Shopping Mall – die positive Lebenseinstellung der Bewohner wird schnell dazu beitragen, dass Du Dich in den USA willkommen fühlst.