Kategorien
Ozeanien

Sanjas Au Pair-Aufenthalt in Neuseeland

Unsere Teilnehmerin Sanja lebt nun schon seit drei Jahren als Au Pair in Neuseeland und hat dort schon so einiges erlebt. Wir haben ihr ein paar Fragen zu ihrem Leben als Au Pair, ihrem Alltag, ihrer Entscheidung für die Reise und ihrer Verlängerung gestellt.


1. Warum hast du dich für das Au Pair-Programm entschieden?

Ich habe mich damals entschieden, als Au Pair ins Ausland zu gehen, da ich schon immer gerne mit Kindern gearbeitet habe und auch nach meiner Zeit in Neuseeland Lehramt studieren wollte und Au Pair eine gute Vorbereitung ist. Außerdem hat es mir etwas Sicherheit gegeben zu wissen, dass ich dort einen Ort und eine Familie habe, die mein zweites Zuhause sein werden.

2. Warum hast du dich für Neuseeland entschieden?

Ursprünglich war es geplant, dass ich mit einer Freundin zusammen Au Pair mache und sie wollte gerne nach Neuseeland gehen. Dann habe ich mich angefangen mit Neuseeland zu beschäftigen und fand die Natur dort einfach super vielfältig und atemberaubend.

Haus mit Bergkette im Hintergrund

3. Wie viele Kinder betreust du und wie alt sind sie? Hast du auch Haustiere?

Ich lebe hier mit meinem Gastvater, der Kiwi ist, meiner Gastmutter, die vor ca. 11 Jahren von Wales nach Neuseeland gezogen ist und mit den drei Kindern. Der Junge ist im Februar 5 Jahre alt geworden und geht jetzt zur Schule und die Mädchen sind jetzt 3,5 Jahre alt. Als ich damals hierher kam, war der Große 2,5 Jahre alt und die Mädchen waren 9 Monate alt. Wir haben auch einen sehr verschmusten, riesigen Border Collie namens Charlie.

4. Wo in Neuseeland wohnst du?

Ich lebe mit meiner Familie in Central Auckland, was super praktisch ist, weil man alles um sich herum hat (Strände, City, Shopping Malls etc.). Nur der Straßenverkehr ist hier manchmal etwas anstrengend.

Auckland

5. Wie sieht ein typischer Tag als Au Pair für dich aus?

Ich fange morgens um 6:30 Uhr an zu arbeiten und wecke dann die Kinder auf, mache Frühstück, helfe beim Anziehen und Zähne putzen und mache die Lunchbox für den Großen. Um 7:30 Uhr verlassen wir dann das Haus und ich bringe die Kinder in die Schule und in die Kita, was ca. 45 Minuten dauert. Danach räume ich dann das Haus auf und kümmere mich noch um die Wäsche.

Dann habe ich Freizeit bis 14:30 Uhr, bevor ich den Großen wieder aus der Schule abholen muss. Wir fahren dann direkt heim und ich mache mit ihm Hausaufgaben und koche Abendessen für die Familie. Um 16:00 Uhr holen wir dann die Mädchen aus der Kita ab und spielen zusammen oder schauen etwas TV. Wenn die Eltern Heim kommen, essen wir zusammen und die Kids werden gebadet und gehen gegen 19:00 Uhr ins Bett und ich habe Feierabend.

In den Schulferien ist der Große dann daheim und wir gehen zusammen zu verschiedenen Aktivitäten, zum Beispiel in den Zoo oder ins Museum.

6. Wie verbringst du gerne deine Freizeit?

Seit ich in Neuseeland bin gehe ich regelmäßig ins Gym am Vormittag wenn die Kids weg sind. Oder ich treffe mich mit Freunden zum Shoppen oder am Strand oder wir gehen zusammen mit dem Hund im Park spazieren. Im Sommer fahren wir auch oft weg über die verlängerten Wochenenden.

Schafe

7. Verbringst du mehr Zeit mit anderen Au Pairs oder hast du inzwischen auch einheimische Freunde?

Ich verbringe mehr Zeit mit anderen Au Pairs, da es erstens viel einfacher ist mit denen in Kontakt zu kommen und zweitens hat man super viel gemeinsam. Wir sind weit weg von unserer eigentlichen Familie, haben meistens den gleichen Tagesablauf, also auch gleichzeitig frei und wir versuchen, viel zu reisen.

8. Warum hast du dich entschieden, deinen Aufenthalt zu verlängern?

Einer der Gründe war definitiv Corona. In Neuseeland hatten wir 2 Lockdowns. Dazwischen konnten wir normal leben und innerhalb des Landes reisen, während Europa ziemlich eingeschränkt war über einen langen Zeitraum. Außerdem wurden meine geplanten Trips nach Fiji, Samoa und Australien durch Corona gecancelt und ich wollte dort auf jeden Fall etwas Zeit verbringen bevor ich zurück nach Deutschland gehe.

Aber generell geht es mir hier einfach sehr gut. Ich liebe meine Gastfamilie und ich war einfach noch nicht bereit den Lebensstil als Au Pair aufzugeben. Im Vergleich zu dem stressigen Schulalltag, den ich hatte bevor ich hier her kam, ist mein Alltag hier relativ entspannt. Ich habe Zeit mich auf mich selbst zu fokussieren. Ich kann herausfinden, was ich im Leben möchte und wer ich überhaupt bin und ich liebe es so viel reisen zu können.

9. Konntest du viel reisen und mehr von Neuseeland erkunden? Was war bisher dein Lieblingsort in Neuseeland?

Da ich in den letzten 3 Jahren Neuseeland nicht verlassen konnte zum reisen, hatte ich sehr viel Zeit alles in Neuseeland zu sehen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich habe zwei zweiwöchige Trips auf der Südinsel gehabt. An Wochenenden bin ich viel auf der Nordinsel gereist und habe auch viele Sachen mehrmals gesehen. Es ist generell einfach immer richtig schön mit Freunden wegzufahren und eine Auszeit zu haben.

Meine absoluten Lieblingsplätze sind Queenstown, Lake Tekapo und Mt. Cook. Die Landschaft in Mt. Cook und am Lake Tekapo sind einfach unbeschreiblich und man kann dort nachts schön die Sterne sehen. Queenstown ist super schön und man kann da auch richtig viel machen (Bootstouren, Jetboating, Bungee Jumping, Skydiving, Hot Pools etc.).

Brücke und Berge

10. Was vermisst du an Deutschland am meisten?

Ich glaube am meisten vermisse ich deutsches Weihnachten. Man kommt hier einfach nicht in Weihnachtsstimmung bei 25 Grad. Und da es hier Sommer ist zu der Zeit hat man auch nicht das Gemütliche mit den Lichtern in den Gärten. Generell wird Weihnachten hier nicht so riesig gefeiert wie in Deutschland.

Außerdem vermisse ich Brot, das nicht weiß ist und auch so typisch deutsche Wälder.

11. Was hat sich in den letzten 3 Jahren für dich am meisten geändert?

Bei mir hat sich relativ viel geändert in den letzten 3 Jahren:

Mein Alltag sieht jetzt anders aus, da die Kids viel älter sind, als zu dem Zeitpunkt, zu dem ich hier ankam und es war generell super interessant, Kinder aufwachsen zu sehen. Vor 3 Jahren konnten die Mädchen gerade mal sitzen und ich hatte echt Probleme, den 2,5-Jährigen zu verstehen, weil ich viele Wörter nicht kannte und er die dann auch noch falsch ausgesprochen hat, weil er noch so klein war. Jetzt geht er zur Schule und die Mädchen sind den ganzen Tag am Reden und man kann sehr interessante Konversationen mit den Kids führen.

Mein Freundeskreis hat sich unglaublich verkleinert, sowohl in Deutschland als auch hier. Vor Corona gab es hier so viele Au Pairs, dass es super leicht war, Freunde zu finden und mit Leuten an Wochenenden weg zu fahren. Momentan habe ich hier nur noch 3 Freunde, da die meisten heim gefahren sind in den letzten Jahren und auch niemand Neues her kommen konnte.

Als ich hier her kam, hatte ich mich wenig getraut, Englisch zu sprechen, da ich in der Schule in Englisch immer relativ schlecht war und das hatte mich etwas eingeschüchtert. Mit der Zeit wurde das immer besser und ich habe viele neue Wörter und Ausdrücke gelernt. Und ich habe festgestellt, dass die Note, die man in der Schule in Englisch bekommen hat nicht unbedingt etwas aussagt. Nachdem der Großteil meiner Freunde wieder in Deutschland war, ist mein Englisch noch besser geworden, da ich in meiner Freizeit auch nicht mehr Deutsch gesprochen habe. Ich schaue auch nur noch Filme und Serien auf Englisch und habe keine Probleme, etwas zu verstehen. Dadurch, dass so ziemlich alles um mich herum jetzt seit Jahren auf Englisch ist, denke ich auch auf Englisch Manchmal antworte ich sogar aus Versehen in Englisch auf deutsche Nachrichten von Freunden, wenn ich mich nebenbei mit jemandem unterhalte.

Auch der Linksverkehr ist für mich jetzt normal und ich finde es schwierig mir vorzustellen, auf der rechten Seite zu fahren, da ich jetzt länger hier Auto fahre, als ich in Deutschland gefahren bin.

Cathedral Cove

12. Worauf freust du dich die nächsten 3 Jahre am meisten?

Ich freue mich am meisten auf die Trips nach Australien und zu den Inseln, die ich vorhabe. Und generell einfach, dass neue Au Pairs kommen und man wieder viele neue Menschen treffen kann und zusammen verreisen kann.

Außerdem planen eine Freundin und meine Mutter, mich hier in den nächsten Jahren zu besuchen, was mich natürlich mega freuen würde.

13. Hast du schon eine Idee, was du nach deinem Au Pair Abenteuer machen möchtest?

Aktuell plane ich immer noch, Lehramt zu studieren, wenn ich heim komme. Aber ich habe hier gelernt, dass alles meistens anders kommt, als man denkt und ich mehr im Moment leben will, weil man nie weiß, was mit einem passiert und was das Leben einem vor die Füße wirft. Außerdem würde ich gerne noch einiges in Europa bereisen und ich möchte auch unbedingt gerne mal nach Kanada.

14. Welche Tipps hast du für zukünftige Au Pairs?

Ich würde definitiv jedem empfehlen, der mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen, das auf jeden Fall zu machen. Das war eine meiner besten Entscheidungen. Man braucht sich keine Sorgen zu machen, dass man hier keine Freunde findet oder denken, dass man mega gut in Englisch sein muss, um sich hier verständigen zu können. Die Leute hier sind alle super freundlich und verständnisvoll und immer bereit, einem zu helfen.

Ich hatte, als ich damals in Deutschland am Gate saß, kurz das Bedürfnis wieder zurück zu laufen, als ich realisiert habe, dass ich jetzt für so lange Zeit so weit weg sein werde und da niemanden kenne. Aber ich bin so froh, dass ich trotzdem in diesen Flieger gestiegen bin. Die Zeit hier vergeht so schnell und man hat so viele schöne Erinnerungen, da bleibt einem fast keine Zeit, Heimweh zu bekommen.

Küste und Meer

Übrigens: Mit TravelWorks kannst du als Au Pair nicht nur nach Neuseeland, sondern auch in die USA und nach Australien, Chile, Irland oder Spanien reisen. Diese und viele weitere Programme findest du auf unserer Website.

Von Redaktion

Für das Team von TravelWorks heißt Reisen mehr als nur Tourist sein: Nicht auf der Oberfläche schwimmen, sondern ins Geschehen eintauchen. Wir sind selber mehrere Jahre im Ausland gereist und geben unsere Erfahrungen gerne aus erster Hand weiter. Daher versorgen wir euch hier mit spannenden Artikeln sowie hilfreichen Informationen zur Vor- und Nachbereitung eures Auslandsaufenthaltes und verhelfen euch so zu einem unvergesslichen Abenteuer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert